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Weidel und Preiß konnten einander kaum verstehen. Ein Sieg für die Demokratie. |
Sie spricht, an den Lippenbewegungen ist es zu sehen. Dann spricht er, offenbar, denn auch sein Mund bewegt sich. Doch beim ARD-Sommerinterview mit der AfD-Chefin Alice Weidel ist nur infernalischer Lärm zu hören. Von jenseits der Spree dröhnen wilde Gesänge hinüber auf das Studiodach, auf dem Moderator Markus Preiß versucht, Deutschlands bekanntester Parteichefin Fragen zu stellen, die sie nur so beantworten kann, dass ihr die Maske aus dem Gesicht fällt.
Weidel beugt sich lauschend vor. Preiß beugt sich ihr entgegen. Niemand versteht jemanden, alle verstehen nichts.
Deutschland in einem Bild
Deutschland im Sommer. Deutschland in einem Bild. Das "Sommerinterview" im Ersten ist eine alte Tradition, ungeliebt, seit die demokratische Arithmetik keine Argumente mehr liefert, die größte Oppositionspartei nicht einzuladen. Die AfD, zeitweise als komplett gesichert rechtsextremistisch eingeordnet, wurde auf diese Art erst richtig groß.
Jetzt soll es die andere, bisher kaum weniger erfolgreiche richten: Ein Chor singt "Scheiß ARD". Das verlorene Häuflein auf den Stufen am Flußufer hat sich hörbar jede Menge technische Unterstützung mitgebracht. Berlin Mitte bebt. Die Metallstelen, die zur Erinnerung an die Maueropfer ans Ufergeländer geschraubt wurden, zittern.
Früher entstanden Skandale, weil Mikrophone irrtümlich offen blieben. Ronald Reagan bombardierte die Sowjetunion. Die Victoria Nuland, eine hochrangige Beraterin der US-Regierung, ließ ein "Fuck the EU" hören, als sie meinte, auf einer sicheren Leitung zu sprechen. Zuletzt schmunzelte die grüne Fraktionschefin Katharina Dröge ihrer Kollegin Britta Haßelmann am Ende einer Pressekonferenz ein amüsiertes "Das wird ihn geheilt haben" zu.
Gemeint war Unionsfraktionschef Jens Spahn, ein offen homosexuell lebender Mann, dem die neue starke Frau womöglich etwas wünschte, das seit fünf Jahren verboten ist.
Ein echte Mikrophonprobe
Die Mikrophonprobe in Mitte war von anderem Kaliber. Erstmals gelang es dem größten Fernsehsender in Deutschland nicht, Sprach- und Außenmikrophone so auszusteuern, dass die einen deutlich hörbare Signale übertragen, die anderen hingegen nur atmosphärische Illustrationsgeräusche.
Beim Sommerinterview mit Weidel war es genau andersherum: Der "Protest-Lärm" (Spiegel) war nicht nur der dominierende Ton der Übertragung, er lieferte auch den Hauptinhalt der Berichterstattung über die Veranstaltung. "Chorgesang, Hupen und Anti-AfD-Slogans" (Tagesspiegel) hätten das Gespräch "teilweise schwer verständlich" (ARD) gemacht.
Zum Glück wür die Öffentlichkeit, denn auf die Frage, was sie gegen die beängstigend steigenden Krankenkassenbeiträge tun würde, ließ Weidel wissen, dass nur der Versicherungsleistungen beziehen sollen dürfte, der zuvor Versicherungsbeiträge entrichtet habe. Das Bürgergeld hingegen dürfe aus ihrer Sicht nurmehr an Staatsbürgerinnen und Staatsbürger gezahlt werden, während Asylbewerber nur noch Sachleistungen erhalten sollte.
"Für alles ist Geld da, nur für die eigenen Menschen nicht", hätte Weidel vor aller Ohren gehetzt. Wäre sie denn gehört worden.
Versuche, die unerwünschten Nebengeräusche "durch Anpassung der eigenen Tontechnik" auszublenden, misslangen. Das Zentrum für Politische Schönheit (ZPS), vor Jahren bekannt geworden durch eine der ersten offiziell als Kunst anerkannten Verhöhnung der von den Großvätern der Künstler ermordeten sechs Millionen Juden, hatte einen Lautsprecherbus aufgefahren, aus dem Hassgesänge über die Spree schalten.
Es is fast genau die Stelle, an der das ZPS auf dem Höhepunkt des eigenen Einsatzes für die weitere Popularisierung der Rechtsaußenpartei mit Freiwilligen aus Kunst, Kultur und Politik auf humorvolle Weise die Flucht politisch Verfolgter über den Hauptstadtfluss an sichere Ufer des schlechten Geschmacks nachgestellt hatte.
9 Kommentare:
Ja das ist kein großes Mysterium, was da läuft. Der vollkorrupte Ö-R Funk setzt dreckige Mittel ein, um die Milliardenflüsse zu retten und Kritiker loszuwerden. Das ist ihr Modus Operandi.
nachtrag: ja, auch SÄMTLICHE mitarbeiter des herdenfunks und der gesamten aktuellen kameras, geschlossen ab an die front wenn der ersehnte wk3 in ein paar jahren endlich da ist. vorher natürlich noch vollumfänglich enteignen das gesindel!
A propos WK III c/o Senioren an die Waffen
Originale NVA-Bakelitmagazine für AK-74 sind inzwischen bei 100+ Dollar pro Stück. Hätte ich aber gern mit dabei, sonst gehe ich nicht.
Der mediengläubige Pöbel sieht das und fühlt sich bestätigt: Ha, die AfD sind ja solche A ..., bekommen nicht mal anständig die Akustik hin! Dass es ein äußerst schäbiger Trick des Staatssenders Allah Ruft Dich ist - dafür reicht das winzige SPCDUSED-Wählergehirnchen nicht aus.
Ein "richtiger" Krieg dürfte nicht geplant sein. Es geht lediglich darum, sämtliche Privatvermögen auf Null und noch darunter zu bringen.
Falls es den Pantoffelhelden an der heimatlichen Sofafront mit ihrem Krakeel ernst wäre, würden sie a) alle ukrainischen Fahnenflüchtigen sofort abschieben, um ihr Vaterland zu verteidigen und dazu 2) noch selber in Freiwilligenchors gegen den Iwan anstürmen.
Das deutsche kriegsgeile Gesindel ist aber sind nicht mal bissige Köterrasse, sondern nur jaulende Pinscherfehlgeburt.
Im Gegensatz zu damals wird der nächste Krieg vermutlich in wenigen Minuten entschieden sein ... zumindest für die Michelschildbürger, denn ein von der tollwütigen Natomeute in die Enge getriebener Bär wird sich mit all seiner Kraft zur Wehr setzen. Der Russe wird sein Leben also auch atomar zu retten versuchen, denn sonst endet er als rechtloser Westwertesklave.
Das Schlachtfeld steht übtrigens auch schon fest. Es ist primär die BRD.
Aber diese Irren schnallen mal wieder nix!
"zu waren war ja nichts" (letzte Zeile)
Soll vermutlich heißen: "zu hören war ja nichts", oder?
Die Veranstaltung beweist doch nur, wie unterfinanziert der ÖRR ist. Mit einem ranzigen Mikrofonarray und passender Signalverarbeitung wären Störgeräusche kein Thema gewesen.
@anonym: so hörs
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