Samstag, 28. März 2020

Pandemie-Poesie: Gebet eines guten Bürgers


Als es hieß, man soll nicht Hamstern,
bin ich nicht Hamstern gewesen.

Es würde stets immer alles da sein,
haben sie gesagt.

Als es hieß, man soll nicht mehr rausgehen,
das sei erste Bürgerpflicht,

war ich bereit.
Wir alle müssen verzichten.

Ich sah die Notwendigkeit ein.
Ich wollte ein guter Bürger sein.

Dann stand ich vor meinem Kühlschrank.

Und es war nichts drin.


Dieser Beitrag ist eine Zusendung unseres Lesers Eliah L., mit dem wir die neuen PPQ-Krisenreihe "Seuchengedichte" eröffnen. Eigene Beiträge in freier Form, gereimt oder gesungen können an PPQ gesendet werden

3 Kommentare:

Die Anmerkung hat gesagt…

Horst Lüning

Für mich ist das Virus höchst risikoreich.
Es ist tödlicher als viele andere.
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https://www.youtube.com/watch?v=Vw8Uxer500M#t=2m

Es reimt sich zwar nicht, thematisiert aber, daß man bei dem Virus dreimal statt nur einmal tot ist.

Die Anmerkung hat gesagt…

Noch so ein schickes Gedicht über den Tod. Die EHEC-Toten, diesmal wiederbelebt.
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Don Alphonso

Ersticken mit Coronavirus ist extrem hässlich.
Wer es überstanden hat, sollte nicht fallen gelassen werden.

https://twitter.com/_donalphonso/status/1243846973825875968

ppq hat gesagt…

unbedingt zu beachten in diesem zusammenhang die vermehrte verwendung des begriffs der "allermeisten". es gibt offenbar eine neue richtlinie der BWHF, dass jeder interviewer und jeder interviewte diese superlativste steigerung von "meiste" minimum einmal benutzen muss. und siehe da: die allerallerallermeisten tun es!