Ein älterer Arbeiter im Schichtzug Richtung VEB Chemische Werke Buna, ca. 1983, zu seinem deutlich jüngeren Kollegen: Was Du heute kannst besorgen, kannst verschieben Du schon morgen.
Mehr aus der kulturgeschichtlichen Reihe Sätze für die Ewigkeit
Ein älterer Arbeiter im Schichtzug Richtung VEB Chemische Werke Buna, ca. 1983, zu seinem deutlich jüngeren Kollegen:
"Deutsche Garantien steigen auf 211 Milliarden - Schwarz-Gelb startet Projekt Euro-Rettung", jubelt der Nachrichtensender n-tv angesichts den Ankündigung aus Berlin, die Bundesregierung werde ein Gesetz zur Stärkung des Euro-Rettungsfonds verabschieden. Noch gibt es ein bisschen Streit, denn alle Meinungslager im Land müssen mitgenommen werden. Doch am Ende wird ein "erweiterter Instrumentenkasten des Rettungsschirms" stehen, mit dem "der erhöhte Garantierahmen für die Notkredite national umgesetzt werden" kann.
Und es kommt noch schlimmer. "Im Nachttisch des Diktators: die Fernbedienung für den Plasma-TV, ein Klingelknopf, um Bedienstete zu rufen – und Gaddafis persönlicher Koran". Honecker hatte da "Die schwarze Nymphomanin" liegen, Gaddafi aber hat die Koranstelle markiert: "Wahrlich, die Götzendiener sind unrein. Sie sollen sich der Heiligen Moschee nach diesem Jahr nicht mehr nähern. Wenn ihr dadurch Verluste fürchtet, seid gewiss, dass Gott aus seiner Gabenfülle Reichtum gewährt, wem er will.."
Dank Westerwelle, dem man eine Zustimmung zu einer deutschen Beteiligung an der Befreiung Libyens genauso nie verziehen hätte wie man ihm die deutschen Enthaltung bis zu seinem Rücktritt nicht verziehen wird, ist Angela Merkel fein raus. Es scheint sie gar nicht mehr zu geben, die Kanzlerin. die ehemals das Klima rettete und jetzt nicht einmal dafür verantwortlich gemacht wird, dass ihre Gesetze die Mineralölfirmen zu Strafzahlungen verpflichten, wenn der Bürger sich im Einzelfall massenhaft entscheidet, lieber doch keinen Ökosprit Marke E10 zu tanken.
War es die Farbe? Ihre Größe? Ihr sympathisches Lachen? Oder die freundliche, warme Stimme? Oder hat doch die US-amerikanische Post schuld? Jahrelang hatte die fröhliche Grünen-Chefin Claudia Roth es verstanden, neben ihrem fordernden Amt als Ökogewissen auch den Spaß nicht zu kurz kommen zu lassen. In der Fernsehtalkshow "Sesamstraße" spielte die 56-Jährige den lustigen Vogel "Bibo" so fabelhaft, dass die US-Post dem gelben Vogel, der in der amerikanischen Fassung Big Bird heißt, schon Ende des vergangenen Jahrtausends eine eigene Briefmarke widmete. Bibo sei ein Vorbild für die Jugend und ein Freund der älteren Zuschauer, hieß es zur Begründung.
Das Rätselraten um den Menschen im Plüschkleid aber hielt an, ja, es wurde durch die Auszeichnung erst recht befeuert. Jetzt hat die US-Post nun nachgelegt: Der Kultmarke für Bibo folgt Ende September eine für Bibo-Darstellerin Claudia Roth. Eine Ehre, die der früheren Managerin der Rockband Ton Steine Scherben unangenehm ist. Roth habe gehofft, hieß es aus Parteikreisen, dass ihr ehrenamtliches Engagement in der "Sesamstraße" Privatsache bleiben könne. Doch der Siegeszug der Grünen in den Wahlumfragen habe wohl Neider auf den Plan gerufen, auch in den eigenen Reihen. "Da hat jemand gequatscht", sagte ein Vertrauter. Roth sei aber "nicht traurig" über die Aufdeckung ihrer Doppelrolle. "Sie spielt sich ja eigentlich selbst", beschreibt der Mitarbeiter, "da war es für uns alle schon erstaunlich, dass das so viele Jahre niemand bemerkt hat." Roth sehe die neue Briefmarke als Ehre an und hoffe, dass sie helfen werde, die von der US-Post angekündigten Entlassungen auch ökologisch verträglich zu gestalten.
Wer hat noch nicht, wer will nochmal? Ex-Außenminister Joschka Fischer hat hier geschrien und seinem Nachnachfolger Guido Westerwelle "politisches Versagen" vorgeworfen. Westerwelles Verweigerung, deutsche Truppen nach Libyen zu schicken, um Gaddafi zu stürzen, sei „ein einziges Debakel, vielleicht das größte außenpolitische Debakel seit Gründung der Bundesrepublik“, sagte der ehemalige Straßenkämpfer und spätere Grünen-Politiker dem „Spiegel“. Damit sei "die Position der Bundesrepublik in der Welt wesentlich beschädigt“ worden.
Für den damaligen Außenminister endete damit ein langer Kampf. Fischer hatte schon im Jahr 2000 eine Reise nach Tripolis unternommen, um dort mit Gaddafis liebenswertem Sohn Seif el Islam über engere Beziehungen zwischen Deutschland und dem tyrannischen Regime des Diktators zu beraten. Diese persönliche Erfahrung mit dem Unrechtsregime, so Fischer, gebe ihm jetzt jedes Recht, Westerwelle für "das größte außenpolitische Debakel seit Gründung der Bundesrepublik“ verantwortlich zu machen.
Einmal mehr ist hinten ganz vorn! Sachsen-Anhalt, oft belächeltes Armenhaus Deutschlands, trumpft in Apples iTunes-Store mächtig auf: 2500 Smartphone-Besitzer, so meldet die Staatskanzlei, hätten sich bisher die funkelnagelneue landeseigene App heruntergeladen, mit der das Land seiner staatlichen Aufgabe nachkommt, mobil über Adressen und Öffnungszeiten von Behörden, Termine der Minister und aktuelle Verkehrsmeldungen zu informieren.
Wunschträume und Wirklichkeit, nicht immer passen sie fugenlos zueinander. "Jobs-Rücktritt: Apple-Aktie stürzt ab" fantasiert sich etwa das Börsenmagazin "Bild" nach dem Abgang des großen iNnovators eine erwartbare Reaktion der Börse herbei (Screenshot Bild.de oben).
Dann ist es auch egal, ob es stimmt. Wie diesmal. Statt zu sinken, wie von den Experten vorempfunden, bevorzugt es das Apple-Papier, den gesamten Tag über zu steigen. Zwar von einem niedrigen Niveau aus. Doch innerhalb von acht Stunden lässt Apple sogar den Vergleichsindex Nasdaq hinter sich. Ein Absturz nach oben: Während der Nasdaq um drei Prozent sinkt, schließt Apple nur mit einem Prozent im Minus.
Es ist ein Schock für alle redlichen Surfer, ein Rückschlag für jeden, der an das Gute glaubte, das auch im Internet irgendwann einmal die Oberhand behalten würde, zärtlich angeleitet von der Sperr- und Suchmaschine Google, von willensstarken Bloganbietern wie Wordpress und natürlich dem Bundesblogampelamt (BAA) im mecklenburgischen Warin.
Tropen auf Eis, Hitze, die sich als zu kalter Sommer tarnt. Um zu vermeiden, dass die dauernden Diskrepanzen zwischen Vorhersage und Realität jemals auffallen, erstellt der Wetterdienst inzwischen parallele Mehrfachvorhersagen für alle Lebenslagen. Heißt es in der Wetterwarnung für den Glutdienstag noch, es werde "vielfach schwül, im Süden heiß" und "die sehr warme bis heiße und vor allem feuchte Subtropikluft" werde "aus dem Süden bis in Teile Norddeutschlands verfrachtet", heißt es nur eine Mausraddrehung tiefer ganz gelassen , es gehe "am heutigen Dienstag gegenüber Montag noch etwas weiter nach oben" und "auch der Osten bekommt etwas von den Temperaturen oberhalb der 30-Grad-Marke ab".
Aber nicht der ganze Osten. Sachsen-Anhalt etwa, das Land, dem von führenden Forschern "Austrocknung vor allem im Sommer" prophezeit worden war, lag unter einem trübgrauen Wolkenhimmel und ließ sich nassregnen wie immer, seit Max-Planck-Forscher ein Sinken der sommerlichen Regenmenge um ein Drittel samt verschärfter Dürren und erhöhter Waldbrandgefahr "genau wie nie" vorausgesagt hatten.
Drei Monate nur war Dominik Strauss-Kahn schuldig. schuldig gesprochen von einem Fernsehgericht, in dem bis auf die Taz einmal mehr alle großen deutschen Medien platzgenommen hatten. "Mächtige Männer haben eine hyperaktive Libido", analysierte der mächtige "Spiegel", warum der Franzose geradezu gezwungen war, sich das zufällig hereinplatzende Zimmermädchen gefügig zu machen. Unter dem Titel "Sex und Macht - Anatomie einer gefährlichen Beziehung" schilderte das ehemalige Sturmgeschütz der Demokratie, wie sich Redakteure in Hamburg die Welt vorstellen.

Was soll die Empörung schon wieder? Dieser Futterneid! "Entertainer Thomas Gottschalk soll bei der ARD deutlich mehr verdienen als beim ZDF", behauptet die Frankfurter Rundschau, die das aus der Wirtschaftswoche hat. Für 140 Sendungen pro Jahr bekomme der ehemalige Radioansager, der zuletzt in Halle mehrere hundert Menschen dazu brachte, so zu tun, als würden sie auf Flaschen blasen, ab Januar 2012 rund sechs Millionen Euro Gage statt der anderthalb Millionen, die ihm das ZDF für eine halbe Handvoll Samstagabendshow zahlte.

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